Drei Gedichte zum Frühling


Sommergewitter

Zittern
Stille
Die
Reißenden
Kreischenden
Schwarzumrandeten
Mitternachtswolken
Fliegen
Auf mich zu
Atemlos
Ist die Nacht
Wenn die
Schattenverhangeninstillegefangenen
Donnergerölle
Beginnen
Die Bäume
Im gleißendbedrohlichen Licht
Verwunden
Groß
Gebogen
Von der Luft
Der
tobendumwallendenflüsterndgefallenen
alleseinverleibenden
Sanften
Nimmt auch mich
mit.


Morgengrauen

Nasse, schwere Luft
in Eis getaucht
fest klammert die Nacht
ein Windhauch in Gräsern
starr gebaut
bleich und bunt
die Schatten fließen
Spiegelndes Licht in Perlengefäßen
zerbricht die Stille
es dröhnt
ein Strecken, ein Gähnen, ein Ziehen
Klirrend fällt
in Spiegelsplittern
die Nacht


Gänseblümchen

Asphalt
die Mauer groß
Atem
im Erdenschoß
pulsierend
lebend
erwacht die Kraft
unaufhörlich
bebend
schwach
Liebesklänge locken an!
der Schatten der es beenden kann
rein
geboren
weiß wie Schnee
zart
die Macht so groß wie nie
ein Hauch
ein Duft
ein Lebenstraum
die Zeit war kurz
die Welt am Staunen.