16:9 TV, Projektoren, 6.1 Beschallung und DVD; die Welt scheint in Ordnung für den Heimcineasten.


Aber nur auf den ersten Blick. Der Layerwechsel bei der DVD, die NexTView-Technik beim modernen TV-Gerät, und ähnliche Phänomene sind dem Kunden ein Rätsel.

Die kurze Datenflussunterbrechung beim Layerwechsel der DVD ist mit einem Einbau von Speicherchips einfach zu beheben. Das Gerät sichert einfach die nächsten 10 Sekunden Daten im Speicher, und gibt sie beim Layerwechsel wieder aus. So wird der Eindruck vermittelt, dass nie eine Pause stattfand. Ähnlich dem Anti-Schock-Mechanismus im Mini-Disc Player. Warum machen dann so gut wie alle Geräte eine Pause beim Wechsel der Schicht? Ganz einfach: Sie sparen sich den teuren Aufwand (1 bis2 DM, die man ruhig auf den Preis draufschlagen kann) und schmettern einem ein "Es ist halt nicht möglich" hin. Sogar die neuesten Geräte von Top-Firmen wie Sony, Denon oder Philips, die um die 4000 DM kosten, haben keinen solchen Speicher. Einfach unerklärlich, besonders da sich jetzt (Zeit wird's) immer mehr Käufer beschweren.

Wer die DVDs Jackie Brown oder The Big Lebowski besitzt, wird schon mal auf die einblendbaren Balken oben und unten gestoßen sein. Was soll das? Da gibt man viel Geld für einen 16:9 TV oder Projektor aus, und hat im 4:3 Modus viel mehr Bild!?! Na prost. Die Balken sind zu entfernen, weil man Filme entweder mit anamorphotischer Linse (Verzerrung des Bildes in die Breite) oder im 4:3 Format dreht. Bei 4:3 werden einfach später die Balken eingefügt, um das gewünschte Widescreen-Format zu erhalten. Dies ist der "Kush". Es wurde so zu sagen die unbearbeitete Version als Zugabe "beigelegt".

Beim Sound gibt es eigentlich nichts zu meckern. Nachdem MPEG aus dem Rennen ist und DTS ein gelobtes Nischendasein fristet, ist Dolby Digital der Standard. DTS übertrifft zwar die Qualität von DD, aber es gibt kaum DVDs mit dieser Tonnorm, leider.
Ich dachte, dass DTS bis Ende 2001 endlich als zweite, wenn nicht gar als DIE Standard-Multikanal-Tonnorm ihren Platz eingenommen hätte. Es scheint aber, als wenn die Mastering-Studios weiter auf DD setzen werden, und DTS als ein Bonus zum Normalprogramm gelten wird. Beispiele sind Gladiator und American Pie.